"Die alte Villa" , von Sofie Meys
In diesem 'mystischen' Roman dürfen sich Leser aller Altersgruppen (etwa ab 16 Jahre) auf eine erstaunliche Geschichte mit vielen interessanten Charakteren freuen.
Alte, in völlige Vergessenheit geratene Familiengeheimnisse bilden den Mittelpunkt der Erzählung.
Rebecca, eine 17-jährige Gymnasiastin aus dem Bergischen Land, findet auf dem Dachboden eines Mehrfamilienhauses uralte Kräuterbücher, die in einem Zusammenhang mit sonderbaren Schriftzeichen zu stehen scheinen, die sie kurz zuvor auf alten Grabsteinen entdeckt hatte.
Bei ihrer Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit erhält sie schon bald hochkarätige, 'mystische' Unterstützung von Tamara und Maja, die wiederum wie gerufen erscheinen, um Rebeccas Blick zu schärfen, die Dinge einmal aus einer völlig neuen Perspektive zu betrachten. Dies scheint auch absolut nötig zu werden, damit die sich zuspitzende Situation nicht vollends außer Kontrolle gerät.
Es macht Freude, die Welt mit Majas Augen zu sehen oder über die Raffinesse von Tamara zu schmunzeln.
Der Roman begeistert mit einer guten Recherche, welche die Gebiete Botanik und Kräuterkunde ebenso einschließt, wie auch Mytologie und Esoterik und als I-Tüpfelchen wird die gesamte Story mit einer ordentlichen Prise Magie gewürzt..
Der Hauptstrang der Geschichte ist in einer recht ländlichen Gegend, unweit der Großstädte Bonn und Köln in den Jahren 1979/80 angesiedelt.
Einige Zeitsprünge in die 50er Jahre, sowie in das 17. Jahrhundert erhöhen die Spannung, so dass hier ein recht gut strukturiertes Werk für alle Altersgruppen ab etwa 16 Jahren entstanden ist.

Leseprobe:
Die Frau hatte ein dunkelgrünes Wollkleid an. Darüber trug sie eine braune Schürze. Die schon vollständig ergrauten Haare hatte sie zu einem lockeren Knoten hochgesteckt. Ihr Gesicht war voller Runzeln, die Körperhaltung dagegen noch sehr aufrecht und auch die blauen Augen schauten mit wacher Aufmerksamkeit und ohne eine Spur von Müdigkeit oder gar Langeweile, die man bei alten Menschen häufig ausmachte.
„Guten Tag“, sagte Rebecca verlegen. „Ich habe mir ein wenig ihren Garten und das Haus angeschaut.“
„Gefällt es dir?“, fragte die Alte und ihr Lächeln wurde noch freundlicher in ihrem runzeligen Gesicht.
„Ja, es ist wunderschön“, antwortete sie. „Ich war noch nie in dieser Gegend und dabei wohne ich schon seit meiner Geburt hier in dieser Stadt.“
„Möchtest du hereinkommen und dir den Garten hinten anschauen?“
Rebecca zögerte.
Sie merkte, wie sie rot wurde. Was sollte sie tun? In das Haus zu dieser wildfremden Frau gehen?
Seltsam war, dass ihr die Alte so wildfremd gar nicht vorkam, sondern im Gegenteil sehr vertrauenswürdig auf sie wirkte und so sagte sie „Ja, gerne, wenn ich Sie nicht störe.“
Die Alte lachte. „Du mich stören? So ein alter Besen wie ich hat nichts lieber als junge Leute im Haus. Kommt leider nicht allzu oft vor. - Na, dann komm mal mit.“

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E-Book, Amazon, Kindle
Preis: 3,99 Euro


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