Jetzt im Juni bieten
sich Spaziergänge im Wald und über die Felder an, da sich um diese Zeit
zahlreiche Naturbeobachtungen machen lassen. Das Getreide fängt an zu
reifen und an den Ackerrändern blühen, sofern nicht übermäßig Pestizide
eingesetzt wurden, die sogenannten Ackerwildkräuter,
wie z.B. Klatschmohn, Kornblume,
Kamille oder Kornrade.
Sind größere Bestände vorhanden, dürfen die Kinder ruhig einen kleinen
Strauß pflücken. Besser ist jedoch, sich zusammen mit den Kindern die
Standorte der Blumen zu merken, sich evl. zu Hause einige Notizen darüber
zu machen, um dann später Samen sammeln zu können. Sie können die Samen
dann auch gleich aussäen. Legen Sie doch mal ein Beet nur mit Ackerwildkräutern
an! Viele von ihnen stehen inzwischen auf der Roten Liste. Besonders schön
sieht es aus, wenn Sie im Frühling noch Getreide, beispielsweise Weizen,
Gerste oder Hafer
dazwischensäen. Weiterhin passen in dieses Beet auch Saatwucherblume,
Wiesenmargerite, Wiesenflockenblume,
Ochsenauge und Ringelblumen. |
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![]() Ackerwildkräuter, hier Klatschmohn und Kornrade |
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In der Hecke blüht zur Zeit der schwarze Holunder, gemeiner Schneeball, Heckenrose, Geißblatt und Weißdorn. An den blühenden Sträuchern kann man mit den Kindern zahlreiche Insekten beobachten. Besonders auffällig sind die Käfer, wie z.B. Rosen-, Bockkäfer und Haselnussbohrer, ein extrem langrüsseliger Rüsselkäfer , die man jetzt auf Weißdornblüten sehen kann. Dort legen auch Baumweißlinge ihre Eier bevorzugt ab. |
Die Raupen des kleinen Fuchses und des Admirals verpuppen sich im Juni an den Stängeln von Brennnesseln bzw. an der Unterseite der Brennnesselblätter. An Obstbäumen und Eichen kann man nach den braunen Raupen des Großen Frostspanners sowie den hellgrünen Raupen des Kleinen Frostspanners Ausschau halten. | ||
Die ersten Feldgrillen-Konzerte
sind zu hören und im Wald findet man an sonnigen Stellen vielleicht einen
Ameisenhaufen der Roten oder der Kleinen Waldameise
(Lupe mitnehmen!). Haben wir tatsächlich einen solchen Haufen gefunden,
und haben wir auch noch ein totes Kleintier gefunden (Vogel, Maus...),
können wir ein kleines Experiment machen, indem wir das Tier einfach auf
den Ameisenhaufen legen. Nach wenigen Tagen haben die Ameisen den Kadaver
bis aufs Skelett abgebaut, welches wir dann mitnehmen und mit den Kindern
zusammen studieren können. |
![]() "Klatschmohn und Kornrade" gemalt von Andrea Meys, 10 Jahre |
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Entdecken wir einen oder mehrere Maulwurfshügel und ist die Witterung sehr trocken, können wir folgendes Experiment machen: Wir legen einige Regenwürmer auf oder an den Maulwurfshügel und beobachten aus mindestens 10 m Entfernung mit dem Fernglas, was passiert. Mit seinem ausgezeichnetem Gehörsinn ortet der Maulwurf die sich bewegenden Regenwürmer und wenn wir etwas Glück haben, kommt er hoch an die Oberfläche, um diese saftigen Happen zu verspeisen. Jetzt im Juni ist es auch noch nicht zu spät Insektennisthilfen aufzuhängen, die man zuvor mit den Kindern herstellen kann. |
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Buchtipp: "Deko aus Beton", von Sofie Meys, Leopold Stocker Verlag (hier wird auch beschrieben, wie Tröge in Stein-Optik auf alt getrimmt werden!) | ||
Quellennachweis:
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