Pflanzenportrait Kürbis

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Während unseres letzten Herbsturlaubes, den wir am Bodensee in dem Ort Immenstaad verbracht hatten, habe ich mit Begeisterung Kürbisse eingekauft. Es gab sie in so vielen Formen, Größen und Farben, dass ich am liebsten von jedem einzelnen ein Exemplar mitgenommen hätte, was aber aus Platzmangel leider unmöglich war.
Wieder zu Hause schmückten die Früchte dann einzeln oder zu mehreren arrangiert unseren Hauseingang, von wo aus sie nach und nach in den Kochtopf wanderten.
Klar, dass ich die wertvollen Kürbiskerne alle aufbewahrte, um sie im nächsten Jahr selber aussäen zu können. Da es sich bald herumgesprochen hatte, dass ich ein Faible für schöne Kürbisse besaß, bekam ich zusätzlich noch weiteren Samen geschenkt, so dass ich inzwischen die stolze Besitzerin von über 100 verschiedenen Kürbissamen bin.

 

Reiche Ernte im Herbst:
2 große Kürbisse der Sorte ‚Vif d’etamps', riesige gelbe Zucchini und kleine runde Kürbisse ‚Mexico’ sind hier mit Maiskolben und abgeblühten Riesensonnenblumen dekorativ zusammengestellt worden.

 

Buchtipp: "Das große Buch vom Kürbis", von Michel Brancucci

 

Botanisch gesehen ist der Kürbis eine Beere und gehört zur Familie der Kürbisgewächse, Cucurbitaceae, die mit 118 Gattungen und 800 verschiedenen Arten gar nicht mal so groß ist. Kürbisgewächse gibt es auf allen Kontinenten. Als wärmeliebende Pflanzen sind sie in den Tropen weit verbreitet. Dort sind sie eine sehr bedeutende Nahrungsquelle für Mensch und Tier.
Interessant für uns Gärtner sind vor allem die fünf Speisekürbisarten: der Gartenkürbis (C.pepo), der Riesenkürbis (C.maxima), der Moschuskürbis (C.moschata), der Feigenblattkürbis (C.ficifolia) und die Ayote (C.argyrosperma oder C.mixta).
Kürbisse brauchen einen sonnigen Platz und viele Nährstoffe. Besonders bewährt als Dünger hat sich Pferdemist, außerdem ist auch die Mischkultur mit Bohnen und Mais günstig.
Über Vorkultur oder Direktsaat ins Freie lässt sich streiten. Das beste wird wohl sein, man kombiniert beides, also ein Teil, und hier vor allem die schnellwachsenden Sommersorten, wie Squash, Zucchini oder Rondinis werden auf der Fensterbank etwa vier Wochen vor den Eisheiligen vorgezogen, die großen Winterkürbisse,die zum Lagern bestimmt sind, sät man ab Mitte Mai direkt ins Freiland. Aber auch hier kann man noch staffeln, um z.B. einem nasskalten Frühjahr ein Schnäppchen zu schlagen, das würde bedeuten, man sät etappenweise und/oder in verschiedenen Saattiefen aus.
Schnecken stellen oft ein großes Problem dar. Das Bestäuben der Blätter mit Tabakstaub, Sägemehl oder Asche kann helfen und zusätzlich ausgelegte Bretter, unter denen sich die Schnecken dann ansammeln führen ebenfalls zur Reduktion der Schneckenplage.
Leider kreuzen sich die einzelnen Arten recht schnell untereinander. Will man dies vermeiden, muss von Hand bestäubt werden. Dazu am Abend die fast geöffneten weiblichen Blüten, zu erkennen am Fruchtansatz zukleben oder binden. Am nächsten Morgen bringt man Pollen einer männlichen Blüte (am besten von einer zweiten Pflanze der gleichen Art) in die weibliche Blüte hinein (Pinsel o.ä.). Danach wird die Blüte wieder zugebunden.
Während des Wachstums unbedingt auf ausreichend Nährstoffzufuhr achten, z.B. in Form von Brennnesseljauchen.

Buchtipp: "Die alte Villa", von Sofie Meys
 
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