Pflanzenportrait Kürbis
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Während unseres
letzten Herbsturlaubes, den wir am Bodensee in dem Ort Immenstaad verbracht
hatten, habe ich mit Begeisterung Kürbisse eingekauft. Es gab sie in so
vielen Formen, Größen und Farben, dass ich am liebsten von jedem einzelnen
ein Exemplar mitgenommen hätte, was aber aus Platzmangel leider unmöglich
war.
Wieder zu Hause schmückten die Früchte dann einzeln oder zu mehreren arrangiert
unseren Hauseingang, von wo aus sie nach und nach in den Kochtopf wanderten.
Klar, dass ich die wertvollen Kürbiskerne alle aufbewahrte, um sie im
nächsten Jahr selber aussäen zu können. Da es sich bald herumgesprochen
hatte, dass ich ein Faible für schöne Kürbisse besaß, bekam ich zusätzlich
noch weiteren Samen geschenkt, so dass ich inzwischen die stolze Besitzerin
von über 100 verschiedenen Kürbissamen bin.
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Botanisch gesehen
ist der Kürbis eine Beere und gehört zur Familie der Kürbisgewächse,
Cucurbitaceae, die mit 118 Gattungen und 800 verschiedenen Arten gar nicht
mal so groß ist. Kürbisgewächse gibt es auf allen Kontinenten.
Als wärmeliebende Pflanzen sind sie in den Tropen weit verbreitet.
Dort sind sie eine sehr bedeutende Nahrungsquelle für Mensch und
Tier.
Interessant für uns Gärtner sind vor allem die fünf Speisekürbisarten:
der Gartenkürbis (C.pepo), der Riesenkürbis (C.maxima), der
Moschuskürbis (C.moschata), der Feigenblattkürbis (C.ficifolia)
und die Ayote (C.argyrosperma oder C.mixta).
Kürbisse brauchen einen sonnigen Platz und viele Nährstoffe.
Besonders bewährt als Dünger hat sich Pferdemist, außerdem
ist auch die Mischkultur mit Bohnen und Mais günstig.
Über Vorkultur oder Direktsaat ins Freie lässt sich streiten.
Das beste wird wohl sein, man kombiniert beides, also ein Teil, und hier
vor allem die schnellwachsenden Sommersorten, wie Squash, Zucchini oder
Rondinis werden auf der Fensterbank etwa vier Wochen vor den Eisheiligen
vorgezogen, die großen Winterkürbisse,die zum Lagern bestimmt
sind, sät man ab Mitte Mai direkt ins Freiland. Aber auch hier kann
man noch staffeln, um z.B. einem nasskalten Frühjahr ein Schnäppchen
zu schlagen, das würde bedeuten, man sät etappenweise und/oder
in verschiedenen Saattiefen aus.
Schnecken stellen oft ein großes Problem dar. Das Bestäuben
der Blätter mit Tabakstaub, Sägemehl oder Asche kann helfen
und zusätzlich ausgelegte Bretter, unter denen sich die Schnecken
dann ansammeln führen ebenfalls zur Reduktion der Schneckenplage.
Leider kreuzen sich die einzelnen Arten recht schnell untereinander. Will
man dies vermeiden, muss von Hand bestäubt werden. Dazu am Abend
die fast geöffneten weiblichen Blüten, zu erkennen am Fruchtansatz
zukleben oder binden. Am nächsten Morgen bringt man Pollen einer
männlichen Blüte (am besten von einer zweiten Pflanze der gleichen
Art) in die weibliche Blüte hinein (Pinsel o.ä.). Danach wird
die Blüte wieder zugebunden.
Während des Wachstums unbedingt auf ausreichend Nährstoffzufuhr
achten, z.B. in Form von Brennnesseljauchen.
Buchtipp: "Die alte Villa", von Sofie Meys
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