Das Tierportrait - Der Rotmilan

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Lebensraum

Wie die Feldlerche und der Goldhammer gehört der Rotmilan also zu den Kulturfolgern des Menschen. Er muss seine Beute aus der Luft erspähen. Er benötigt offene, reich strukturierte Landschaften mit Wiesen, Feldern, Hecken, Waldrändern und Seen. Neben lebender Beute ernährt der Rotmilan sich auch von Aas und spielt so die Rolle der Gesundheitspolizei. Überfahrene Tiere an Landstraßen und Mähopfer auf den Wiesen sind ihm hoch Willkommen.

 


gemalt von Andrea, 11 Jahre alt

Der Rotmilan ist ein echter Europäer, denn außerhalb des alten Kontinents kommt er praktisch nicht vor. Deutschland trägt eine besondere Verantwortung für den Rotmilan: Mehr als die Hälfte des Weltweiten Bestandes lebt hierzulande, mehr als 2/3 in den neuen Bundesländern. Dort droht ihm auch die größte Gefahr: Durch die Übernahme westlicher Anbaumethoden sank die Zahl der Rotmilane in Ostdeutschland im letzten Jahrzehnt drastisch um 25 Prozent.

 

Der Rotmilan ist ein Bewohner der Kulturlandschaft. Er fehlt in großen geschlossenen Wäldern, da er die offene Landschaft zum Jagen braucht. Mit der Entwicklung und Verbesserung der Handfeuerwaffen jedoch begann ein Feldzug gegen alle Greifvögel, von dem auch der Rotmilan nicht verschont blieb. Bald schon galt er als scheuer Waldbewohner, der nur zum Nahrungserwerb aus diesem hervorkam- immer auf der Hut vor Jägern. Erst seit wenigen Jahrzehnten brütet er auch wieder außerhalb von Wäldern, in Baumgruppen oder Baumreihen, auch direkt am Rande von Ortschaften.

Im Wald bevorzugt er lichte Altholzbestände am Waldrand oder an Rändern zu Lichtungen und größeren Waldwiesen. Gern horstet er auch direkt an bewaldeten Hängen – dort kann er die Thermik für einen Segelflug ausnutzten. Sein Nahrungsgebiet sollte reich strukturiert sein. Es umfasst freie, landwirtschaftlich genutzte Flächen, Gewässer, Ortschaften mit Mülldeponien und Landstraßen.

Besonders reichhaltig ist für den Rotmilan bewirtschaftetes Grünland: Wiesen, die kurz zuvor landwirtschaftlich genutzt wurden (Mahd, Heuernte), bieten ihm immer reiche Beute. Die besten Lebensbedingungen findet er offensichtlich in der Mitte Deutschlands: Allein für Sachsen-Anhalt wird der Bestand auf fast 3.000 Paare geschätzt. Er fehlt fast völlig im Nordwestdeutschen Flachland und im Südosten von Deutschland, ebenfalls ist er in Höhenlagen über 800 m sehr selten.

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